WEIN MIT FREUNDEN #31 MEETS SOMMELIER MEMO VON SENTI VINI

In unserem Podcast „Wein mit Freunden“ präsentieren euch Antonia und Gianluca alle zwei Wochen einen Wein aus unserem Sortiment, außerdem erzählt Weinprofi Antonia (WSET 3 Certified) euch Interessantes und Wissenswertes aus der Weinwelt und gibt euch Wine Hacks an die Hand, mit denen ihr bei der nächsten Weinverkostung glänzen könnt.

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In Folge #31 geht es um es einen Gavi di Gavi aus dem Piemont.
Vite Colte Masseria dei Carmelitani Gavi di Gavi DOCG.

REBSORTE:

Aus der autochtonen Rebsorte Cortese werden Gavi oder Gavi di Gavi Weine gekeltert, was eine DOC/ DOCG Denomination im Piemont ist (DOCG erst seit 1998). Wenn auf dem Etikett Gavi di Gavi steht, bedeutet dies, dass die Rebstöcke rund um die Gemeinde Gavi (Kern der Region) zu finden sind. Diese Weine sind mitunter die bekanntesten, teuersten und beliebtesten Weißweine Italiens.

Unter dem Namen Fernanda findet man die Rebsorte übrigens auch in der Lombardei oder in Venetien, wo sie gerne als Verschnittpartner von z.B. Custoza oder Oltrepò Pavese Weinen verwendet wird. Die Rebsorte bringt Weine mit delikaten Fruchtaromen hervor, die sehr elegant sind. Darauf lässt schon der Name der Rebsorte schließen: „cortese“ ist italienisch und bedeutet höflich. Aus Cortese werden trockene Still- sowie Schaumweine hergestellt.

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DER WEIN

Seinen Namen hat der Vite Colte Gavi di Gavi Masseria dei Carmelitani von den Karmelitermönchen, welche im 14. Jahrhundert das Weingut bewirtschaftet haben, von dem die Trauben für diesen Gavi stammen.

In hellem Strohgelb oder Goldgelb funkelt dieser Weißwein im Glas. Gianluca riecht Karamell oder Toffee, was Sommeliers Memo und Antonia nachvollziehen können, da er eine gewisse Cremigkeit/ liebliche Note in der Nase vermittelt. Und das obwohl bei der Herstellung dieses Gavi di Gavi bewusst auf Weinbereitungen wie Malolaktische Gärung oder Battonage verzichtet wird, da ein frischer, säurebetonter Weinstil erwünscht ist. Deswegen ist dieser Wein auch meist schon Anfang des Jahres nach dem Lesejahr im Handel erhältlich. Ein absolut lebendiger Wein - spritzig, frisch und knackig.

Das Bouquet betört mit Noten von Zitrusfrüchten, Pfirsichen und mediterranen Gewürzen. Am Gaumen und speziell dann, wenn man den Wein ein wenig schlürft, „öffnen sich die Aromen“ und man schmeckt deutlich Grapefruit raus (die heißt auf italienisch übrigens „pompelmo“).

Memos Zusammenfassung zum Wein:

Ein Wein für einen schönen Sommerabend, den man im besten Fall 1-2 Grad zu kalt serviert und dann schön „wegblitzeln“ kann. Wer solche Weinbeschreibungen gern mal persönlich mit dem David oder dem Memo besprechen will: wir freuen uns von Montag bis Samstag auf Besucher in unserer Weinhandlung in Kirchheim.

Der Vite Colte Gavi di Gavi Masseria dei Carmelitani passt ideal zu Fisch oder Meeresfrüchten. Oder aber aktuell gerne zu Spargel, klassisch mit Sauce Hollandaise

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DER WINZER:

Eines der berühmtesten Weinanbaugebiete der Welt liegt inmitten des einzigartigen Gebietes der Langhe, einem sehr reichen und fruchtbaren Land. Hier befindet sich der Sitz von Terre da Vino, einer Genossenschaft aus über 2.500 Weinbauern mit mehr als 5.000 Hektar Rebfläche.

Vite Colte vereint die 180 besten Winzer der Genossenschaft um die Trauben für diese Weine zu liefern. Um dabei zu sein gelten strenge Auflagen für die Winzer. Unter anderem niedrig gehaltene Erträge und eine strenge Selektion der Trauben bei der Weinernte. Dadurch entstehen für die Region typische sehr hochqualitative Rebsortenweine. Durch die 2010 neu gebaute Kellerei mit modernster Kellertechnik, einem erfahrenen Önologenteam und einem spektakulären Reifungskeller können hier Weine mit einem ausgezeichneten Preis-Leistung-Verhältnis angeboten werden.

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DAS REZEPT:

In jedem Blogartikel findet ihr Gianlucas Rezept Tipp, passend zum jeweiligen Wein aus der Folge.

In diesem Fall sein bestes Rezept für Sauce Hollandaise.

Hier unser Lieblingsrezept für Sauce Hollandaise für 4 Portionen:
250 g Butter, 3 Eigelb, 4 EL Weißwein, Salz, Pfeffer, Zitronensaft

Zubereitung: Butter im Topf auf mittlerer Hitze schmelzen. Auf eine lauwarme Temperatur abkühlen lassen. Die Eigelbe und 1 EL Wasser in einer Metallschüssel kräftig mit dem Schneebesen aufschlagen. Weißwein unterrühren.
Die Schüssel in ein heißes Wasserbad geben. Dann die Masse so lange weiter schlagen, bis eine cremige Sauce entsteht. Aus dem Wasserbad nehmen. Lauwarme Butter langsam unterrühren. Mit Salz und Zitronensaft abschmecken. Dazu Spargel, gekocht oder vom Grill. Grün oder weiss, wie ihr es am liebsten mögt.

BUON APPETITO!

Kochhack:

Um den perfekten Spargel mit der Sauce Hollandaise zu genießen, gilt es, schon beim Einkaufen einige Dinge zu beachten: ein Test zur Frische des Spargels besteht darin, die Stangen aneinander zu reiben. Wenn sie richtig schön quietschen, kann man davon ausgehen, dass es frische Ware ist. Ebenso, wenn die „Blüten“, also die Köpfe des Spargels noch schön geschlossen sind.

Wie kocht man Spargel richtig? Am besten kocht man den Spargel stehend in einem Spezial-Topf, der meist auch einen Korb innen hat mit einem Henkel, damit man den Spargel wenn er gar ist, vorsichtig mit dem Korb aus dem heißen Wasser heben kann. Wichtig: Spargel gut schälen, damit er nicht holzig schmeckt und die Enden abschneiden.

Und hier noch ein Fun Fact: Spargel hat eine „Sollbruchstelle“, wo das holzige Ende aufhört. Einfach leicht biegen und der Spargel bricht an der entsprechenden Stelle von selbst.

Download Rezept

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DER WINE HACK/ WEINWISSEN: 

Fast schon ein „Streitpunkt“ in der Weinwelt ist das Thema Mineralität im Wein. Weine werden oft als mineralisch beschrieben, obwohl es das Wort im Grunde im Duden noch nicht mal gibt.
Ein Irrglaube ist auf alle Fälle, dass die Mineralität im Wein irgendwas mit Mineralstoffen im Boden zu tun hat. Diese kommen zum einen in zu geringer Menge im Boden vor, um den Weingeschmack zu beeinflussen, zum anderen schmecken sie einfach nach nichts.

Generell gibt es Gegner der Weinbeschreibungen mit Begriffen aus der Aromatik wie helle oder rote Früchte, Leder, Teer oder Gewürze. Das Spektrum ist breit. Mit diesen Aromen können aber viele Menschen etwas anfangen, bei Begriffen wie mineralisch oder salzig wird es für viele schon schwieriger. Zur sogenannten Salzigkeit tragen Nährstoffe wie Calcium, Kalium oder Natrium übrigens durchaus bei und auch das wird als mineralisch eingestuft. Nichtsdestotrotz hat es nichts mit den Böden, dem sogenannten Terroir zu tun. Man kann die Mineralität übrigens auch nicht nur schmecken, sondern auch riechen. Wer schonmal an einem warmen Sommertag nach einem leichten Regenschauer über dampfenden Asphalt oder Kieselsteine gelaufen ist, hat schon einen sehr guten Eindruck von Mineralität bekommen.

Einst beschrieb man Weine mit Begriffen wie lebendig, frisch, vollmundig oder knackig. Heute wird’s halt sehr romantisch. Und das ist aus Sommelier Sicht absolut in Ordnung. Der Zweck heiligt die Mittel und wenn die Sommeliers mit den Weinbeschreibungen aus der Aromatik gewisse Emotionen hervorrufen und dem Kunden den Wein näherbringen können und wenn sich der Kunde dann noch freut, wenn er gewisse Aromen erkennt und eine gute Zeit hat – umso besser.

WINEHACK:

Wenn ein Wein also eine gewisse Salzigkeit hat und nach einem lauen, verregneten Sommerabend riecht, könnt ihr in der Weinverkostung gerne von Mineralität sprechen. Ebenfalls, wenn der Wein sich im Mund nicht weich und buttrig, sondern eher „rau“ oder raß anfühlt. Und besonders glänzt ihr dann mit dem Wissen, dass das absolut nichts mit den Böden zu tun hat, auf denen der Rebstock wächst. Ganz eventuell bei einem Riesling, der auf reinen Schieferböden wächst und dessen Aromatik an Feuerstein erinnert. Letzten Endes auch fragwürdig: Memo hat mal an einem Schiefer geleckt und der schmeckte nach nichts.

Und bei der ganzen Diskussion um Aromatik und Mineralität im Wein zählt am Ende des Tages dann doch nur eins – schmeckt mir der Wein, ja oder nein? Genügend Weine zur Auswahl gibt es in unserer Weinhandlung. 

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