WEIN MIT FREUNDEN #29 VALDO NUMERO 10 UND DAS BESTE PFERD IM STALL

In unserem Podcast „Wein mit Freunden“ präsentieren euch Antonia und Gianluca alle zwei Wochen einen Wein aus unserem Sortiment, außerdem erzählt Weinprofi Antonia (WSET 3 Certified) euch Interessantes und Wissenswertes aus der Weinwelt und gibt euch Wine Hacks an die Hand, mit denen ihr bei der nächsten Weinverkostung glänzen könnt.

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In Folge #29 geht es um es einen Valdo Prosecco aus Venetien. 
Valdo Numero 10 Prosecco Metodo Classico DOCG 2020

 

REBSORTE:

Die autochtone Rebsorte Glera hieß ursprünglich mal Prosecco, wie das gleichnamige DOC-Anbaugebiet in der Provinz Treviso. Die Umbenennung in Glera hatte zur Grundlage, dass auch Weine aus anderen Regionen, die mit den Trauben der Rebsorte Prosecco hergestellt wurden, als ebensolcher verkauft werden konnten. Mit dem DOC Label und der Umbenennung in Glera ist dies nun geregelt. Conegliano-Valdobbiadene ist das Herz des Prosecco Gebiets und hat DOCG Status was bedeutet, dass die Trauben für einen DOCG Prosecco nur aus einer der 15 Gemeinden in diesem Gebiet kommen dürfen. Hier wird noch viel von Hand geerntet, da maschinelle Lese oft nicht möglich ist. Dies trägt natürlich auch zu einer besseren Qualität der Weine bei.

Die DOC Weine kommen aus neun Provinzen in zwei Regionen: Venetien und Friaul Julisch Venetien.

Die Rebsorte Glera hat sehr kleine Früchte und ergibt Weine mit feinen Aromen (Apfel, Birne) und einer frischen Säure. Perfekt zur Schaum- und Perlweinherstellung (Spumante und Frizzante). Meist wird Glera reinsortig gekeltert, außer bei Rosé Prosecco, wo zu gewissen Anteilen Pinot Nero mit verarbeitet wird. Glera muss aber immer mind. 85% des Weins ausmachen.

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DER WEIN

Der Valdo Numero 10 Prosecco Metodo Classico DOCG ist zwar ein Prosecco, allerdings wird er nicht wie seine „Kollegen“ mit dem Tankgärverfahren hergestellt, sondern nach dem sogenannten „metodo classico“, sprich Flaschengärung. Mehr dazu im Weinwissen.

Im Glas erstrahlt er in einem hellen strohgelb mit grünlichen Reflexen. Das Bukett begeistert mit typischen Aromen von Apfel und Birne, was sehr typisch ist für einen Prosecco. Auch süßliche Noten von exotischen Früchten, Honig oder besser gesagt Akazienblüten sind wahrnehmbar. David und Memo, unsere Sommeliers, empfinden seine Struktur als „knackig“, was sofort zu Antonias und Gianlucas Lieblingswort geworden ist.

Dank seines Herstellungsverfahrens besticht er aber vor allem durch eine fast schon cremige Textur (Gianluca nennt es pudrig) sowie Noten von Brioche, was daher kommt, dass der Wein während der Flaschengärung 10 Monate „auf der Hefe“ bleibt. Daher auch der Name Valdo Numero 10. Aber nicht nur das! Mit seiner außergewöhnlichen Qualität ist der Valdo Numero 10 das „beste Pferd im Stall“ bei Valdo Spumanti. Pierluigi Bolla, der Chef der Valdo Dynastie, wollte ihn auch deshalb Numero 10 nennen, da der Stürmer einer Fußballmannschaft, der ja meist der beste Mann in der „suqadra“ ist, die Rückennummer 10 trägt.

Den Wein bestellen

 

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DER WINZER:

Das Weingut Valdo Spumanti gibt es nun schon seit dem Jahr 1926 und liegt im im Herzen des DOC Anbaugebietes Valdobbiadene (die Betonung liegt übrigens auf dem zweiten a und das „dene“ wird mit kurzen e -Lauten ausgesprochen = [valdobˈbjaːdene]). Es ist eines der wertvollsten Weinanbaugebiete nicht nur Italiens, sondern weltweit.

Valdo ist der größte Prosecco Hersteller der Region Venetien und hat sich seit seiner Gründung der Produktion von Prosecco und Cartizze gewidmet (Cartizze ist der Name einer der Top-Lagen dieses Gebietes und bringt Top Weine hervor).

Auf einem 20.000 Quadratmeter großen Gelände stehen zwei Kellereien, beide gehören zum Unternehmen Valdo. Im Zentrum von Valdobbiadene befindet sich die erste Kellerei. Diese gehört zum historischen Sitz von Valdo. An diesem Ort fließen über achtzig Jahre Geschichte und Winzerleidenschaft in die Erzeugung einzigartiger Schaumweine höchster Qualität. Eine weitere Kellerei wurde erst kürzlich erbaut und ist mit modernster Technologie ausgestattet.

Zum Weingut

 

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DAS REZEPT:

In jedem Blogartikel findet ihr Gianlucas Rezept Tipp, passend zum jeweiligen Wein aus der Folge.

In diesem Fall Pasta mit Langustenschwänzen (italienisch: Tagliatelle all'aragosta)

Zutaten für 4 Personen

2 gekochte und halbierte Langustenschwänze à ca. 350 g,
4 Sardellenfilets, 400 g Tagliatelle, 1 Dose geschälte Tomaten (800 g),2 rote Chilischoten,
200 g Kirschtomaten, 200 g Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen,Olivenöl,
Salz, 1 EL Zucker

Zubereitung

Die Tomaten aus der Dose in ein Sieb schütten und gut abtropfen lassen. Den Saft dabei auffangen und zur Seite stellen. Die Tomaten werden fein gewürfelt, die Sardellenfilets gründlich gewaschen und in grobe Stücke geschnitten. Die Schale von Knoblauch und Zwiebeln entfernen und beides in Scheiben schneiden. Chilischoten waschen und fein würfeln. Die gewaschenen Kirschtomaten halbieren.
In einem Topf das Olivenöl erhitzen und darin den Knoblauch, die Zwiebeln und den Chili kräftig anbraten. Mit Weißwein oder Prosecco ablöschen. Jetzt die Tomaten und den Tomatensaft hinzugeben, mit Salz und Zucker abschmecken und bei mittlerer Hitze für ungefähr 40 Minuten einkochen lassen.
In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen, etwas Salz zugeben und die Tagliatelle darin garkochen. Währenddessen werden die Langusten in Olivenöl bei mittlerer Hitze für ungefähr 5 Minuten angebraten. Die halbierten Tomaten nach ca. 3 Minuten kurz dazugeben.
Die Tagliatelle mit der Tomatensauce vermischen und in einem tiefen Teller anrichten. Langusten-Schwänze darauf anrichten und mit frischem Thymian bestreuen.

BUON APPETITO! 

Kochhack:
In jede Tomatensauce gehört eine Prise Zucker. Das gleicht die Säure der Tomaten aus! Und noch ein TIPP: wenn ihr Pasta mit Fisch genießt, gebt bitte NIEMALS geriebenen Käse darüber. Dieser ist meist sehr würzig und salzig und zerstört die delikaten Fischaromen. Im italienischen Restaurant wird euch der Kellner den Reibekäse zur Fischpasta zwar bringen, aber es bricht ihm kulinarisch gesehen das Herz. Grundsätzlich bitte wenig Käse auf die Pasta streuen und mehr die eigentlichen Aromen genießen. Zuviel Käse zerstört auch den Weingeschmack (Umami).

Download Rezept

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DER WINE HACK/ WEINWISSEN:

Metodo Classico ist ein anderer Begriff für die Méthode traditionelle oder bei uns: Flaschengärung. Zunächst wird ein Grundwein aus der jeweiligen Rebsorte hergestellt (Stahltankgärung). Er hat meist recht wenig Alkohol und einen hohen Säuregehalt. Anschließend kommt der Grundwein zusammen mit der sogenannten Fülldosage (Liqueur de tirage = Gemisch aus Wein, Zucker und Hefe) in die Flasche. Nun fängt die Gärung an, bei der die Hefe den Zucker in Alkohol und Kohlensäure umwandelt.

Die Flaschen werden dann mit dem Kopf schräg nach unten geneigt in den Pupitre (Flaschenständern) gelagert. Früher wurden die Flaschen während der Lagerung noch regelmäßig von Hand gedreht, um die Hefen „abzurütteln“, d.h. die Hefen dazu zu bewegen sich im Flaschenhals  abzusetzen. Aber so wie die Menschen heute in der Kellerei die Trauben nicht mehr mit den Füßen „zerquetschen“, sondern in maschinellen Pressen, passiert das Drehen oder Rütteln, die Remuage, ebenfalls maschinell in sogenannten Gyropalettes.

Die abgesetzte Hefe wird dann durch das Degorgieren, bzw. im italienischen „la sboccatura“, entnommen. Zum Abschluss wird die Flasche dann durch die Dosage (liqueur d’expedition = Wein und Zuckersirup) wieder aufgefüllt und die Flaschen werden verkorkt. Fertig ist der Schaumwein.


WINEHACK: wenn ihr einen Wein verkostet, der mit Flaschengärung hergestellt wurde, liegt ihr fast immer richtig, wenn ihr als Aroma Brioche, Brotkruste oder Toast sagt. Das sind die Aromen, mit denen man die „Hefigkeit“ dieser Weine beschreibt.

 

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