In unserem Podcast „Wein mit Freunden“ präsentieren Antonia und Gianluca alle zwei Wochen einen Wein aus unserem Sortiment, außerdem erzählt euch Weinprofi Antonia (WSET 3 Certified) Interessantes und Wissenswertes aus der Weinwelt und gibt euch Wine Hacks an die Hand, mit denen ihr bei der nächsten Weinverkostung glänzen könnt.
In Folge #37 geht es um einen Wein, den man gerne unterschätzt und der mit einem besonderen Verfahren hergestellt wird: den Jesera Pinot Grigio Collio DOC aus dem Traditionshaus Venica & Venica.
REBSORTE
Pinot Grigio, Grauburgunder, Pinot Gris oder Ruländer – man kennt diese weiße Rebsorte unter vielen Namen und sie wird weltweit angebaut. Sie ist eine Mutation, sprich Abwandlung, von Pinot Nero.
Aus dieser Rebsorte werden Weißweine gekeltert, durch ihre lilafarbene Schale können aber auch zartrosane oder lachsfarbene Weine gekeltert werden mit der sogenannten Ramato Methode. Mehr dazu im Weinwissen. Die Weinstile reichen von trocken bis süß. Über 40% werden in Norditalien angebaut, im Friaul, Friaul Julisch Venetien, Venetien, Lombardei und Trentino-Südtirol. Es ist eine recht ergiebige Rebsorte. Der Ruf des Massenweins, den Grauburgunder einst hatte, wird der Rebsorte absolut nicht gerecht. Sie ergibt zwar meist recht fruchtbetonte, leichtere Weine, kann aber durch entsprechende Arbeit im Weinberg, Terroir, Ramato oder Holzfass-Ausbau auch komplexe und charakterstarke Weine ergeben.
DER WEIN
Der Pinot Grigio Collio DOC Jesera von Venica & Venica ist genau solche ein Exemplar, das die Vielfalt der Rebsorte wiederspiegelt: verspielt und mit bestmöglichem Trinkgenuss, aber dennoch mit seinem persönlichen Charakter und dem Ausdruck seines eigenen Terroir.
Wenn man ihn einschenkt, stutzt man zunächst, da es optisch kein klarer Weißwein zu sein scheint, vielmehr ist er zart kupferfarben, dank des Ramato Verfahrens.
Das Bouquet ist komplex und reicht von Jasmin und Akazie, Ingwer, rosa Pfeffer und Birne bis hin zum reifen roten Apfel. Manche Aromen wiederholen sich am Gaumen, dabei ist er durch eine leichte Mineralität und harmonische Säure sehr erfrischend, saftig, geschmacksintensiv und fast schon cremig. Der Abgang ist lang, das nicht zuletzt dank der 13,5% Alkohol. Dieser Wein spiegelt die Faszination des Pinot Grigio wieder, der ein leichter, gefälliger Tafelwein sein kann, aber eben auch ein faszinierendes Exemplar wie dieser Wein.
Dies verdankt er natürlich auch seinem Terroir: er wächst im DOC Gebiet Collio im äußersten Nordosten Italiens an der slowenischen Grenze heran. Es ist ein sehr hügeliges Gebiet, seine als Ponka bekannten Böden bestehen aus geschichtetem Mergel und Sandstein, welches den Weinen Mineralität und intensive Geschmacksnuancen verleiht.
DER WINZER
Die Familie Venica, besser gesagt der Großvater Daniele, gründete das Weingut 1930 und somit blickt die Familie heute auf rund 90 Jahre Erfahrung zurück. Die 40 Hektar familieneigene Weinberge liegen alle im Collio DOC Weinbaugebiet. Man legt hier viel Wert auf Tradition, aber auch auf moderne Kellertechniken und Fortsch
Das Anwesen in der Region Friaul-Julisch Venetien, erstreckt sich über mehrere Weinberge. All die einzelnen Weinberge weisen durch ihre verschiedenen Lagen jeweils eigene Mikroklimen auf, was den Venica – Weinen eine unglaubliche Komplexität verleiht.
DAS REZEPT
In jedem Blogartikel findet ihr Gianlucas Rezept Tipp, passend zum jeweiligen Wein aus der Folge.
Heute erzählt euch Gianluca, wie ihr ein krosses Ciabatta selbst machen könnt. Dazu serviert ihr am besten eine regionstypische Spezialität: den Prosciutto San Daniele aus dem gleichnamigen Ort im Friaul. Das ist ein Rohschinken, der luftgetrocknet wird und dem Parmaschinken recht ähnlich ist. Und dazu dann richtig schön reife Feigen und ein Schuss gutes Olivenöl Extra Vergine – ein Genuss! Feigen werden übrigens genau jetzt gegen Ende Juli/ Anfang August vollr
Zutaten Ciabatta
500 g Mehl (Typ 405 oder 00), 1 TL Zucker, 2 TL Salz, 2 Päckchen Trockenhefe, 3 EL Olivenöl, 350 ml lauwarmes Wasser, etwas Mehl zur Teigverarbeitung
Zubereitung
Das Mehl mit der Trockenhefe, Salz, Zucker, Olivenöl und dem Wasser zu einem Teig kneten (von Hand oder mit einer Küchenmaschine). Den Teig dann mindestens 2 Stunden zugedeckt an einem kühlen Ort ruhen lassen. Aber nicht im Kühlschrank!
Den Teig dann mit Mehl bestäuben und auf einer Arbeitsfläche nochmal gut durchkneten. Anschließend aus dem Teig zwei Teigrollen formen (je circa 30 cm lang). Die beiden Rollen dann vorsichtig auf ein mit Mehl bestäubtes Küchentuch legen und nochmal 30 Minuten ruhen lassen. Währenddessen dann den Backofen auf 220 Grad Umluft vorheizen. Jetzt braucht es ein wenig Fingerspitzengefühl. Die beiden Rollen nochmal ein wenig zur Seite rollen lassen und sanft mit den Fingern zum typischen (gerne etwas unförmigen) Ciabatta formen. Die beiden Ciabatta nun auf ein Blech mit Backpapier legen und circa 20-25 Minuten kross backen.
BUON APPETITO.
Kochhack:
Feigen haben ab Juli Hochsaison und sind jetzt gerade vollreif. Beim Kauf auf die dunkle Farbe achten und eine kleine Druckprobe machen: die Feige darf weich sein, aber nicht zu weich. Sie passt perfekt zu Bruschetta mit reifem Schinken oder zur Käseplatte. Und dazu ein reifer, aromatischer Weißwein: perfect match!
DER WINE HACK/ WEINWISSEN
Was beutet Ramato?
Der Begriff Ramato kommt aus dem italienischen: Il rame = Kupfer, bzw. ramato = kupferfarben. Die kupferne Farbe verdanken die Ramato Weine dem natürlichen Farbton der Rebsorte Pinot Grigio und sie entsteht durch eine kurze Mazeration mit der Beerenschale während der Gärung, in der die Rebschale Farbe abgibt. Der Farbton variiert je nach Jahrgang. Vergleichbar sind diese Weine mit dem französischen Vin gris.
