WEIN MIT FREUNDEN #40 SATRICO ZU 120 PROZENT

In unserem Podcast „Wein mit Freunden“ präsentieren euch Antonia, Gianluca und unsere Sommeliers Memo und David alle zwei Wochen einen Wein aus unserem Sortiment, die Weinprofis (WSET 3 Certified) erzählen euch Interessantes und Wissenswertes aus der Weinwelt, Gianluca verrät euch Rezepte von den besten Chefköchen Münchens, die perfekt zu den vorgestellten Weinen passen.

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In Folge #40 reisen wir in die Region Latium und trinken einen Bianco Lazio aus Chardonnay, Sauvignon Blanc und Trebbiano Giallo aus dem Weingut Casale del Giglio.

 

REBSORTE

Chardonnay, Sauvignon Blanc, Trebbiano Giallo

 

Chardonnay ist eine der bekanntesten internationalen weißen Rebsorten, die in fast allen Weinbaugebieten weltweit Anwendung findet. Durch ihre extreme Anpassungsfähigkeit an verschiedenste Wetterbedingungen kann sie fast überall angebaut werden.

Sie ergibt stille Weine, wird aber auch zur Produktion von Schaumweinen verwendet. Da sie sowohl leichte, fruchtige Weine als auch schwere, füllige Weine ergibt und man Produktionsmethoden wie Battonage oder langes Verbleiben auf der Hefe mit Chardonnay Weinen machen kann, nennt man die Rebsorte auch die „weiße“ Leinwand, weil man sie beliebig kunstvoll bearbeiten und eigentlich jeden Weinstil aus ihr erzeugen kann.

Sauvignon Blanc ist ebenso bekannt und wichtig in der Weinwelt wie Chardonnay und wird weltweit angebaut. Vor allem in Frankreich im Bordeaux und an der Loire. Das Tolle an Sauvignon Blanc ist die Vielfalt der Weine, die sie je nach Klima und Region/ Terroir hervorbringt. Von frischen Weinen mit grünen Noten und guter Mineralität bis hin zu vollfruchtigen Weinen mit Noten von Pfirsich. Sauvignon ist übrigens eine Kreuzung aus Traminer und Chenin Blanc. Das Wort Sauvignon stammt ab vom französischen Wort „sauvage“, was „wild“ bedeutet.

Trebbiano ist eine der ältesten und meist angebauten Rebsorten in Italien. Bei der Erzeugung von Satrico handelt es sich aber um die Rebsorte Trebbiano Giallo, oder Trebbiano Veneto, die man auch vom Lugana als Trebbiano di Lugana kennt. Trebbiano Giallo zählt zu den autochtonen Rebsorten Mittelitaliens, die besonders im Latium angebaut wird. Sie ist bekannt dafür, Weinen eine gute Mineralität und Frische zu verleihen.

 

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DER WEIN 

Der Casale del Giglio Satrico Bianco Lazio wurde nach der altrömischen Stadt Satricum benannt und funkelt in einem satten strohgelb mit grünlichen Reflexen im Glas. Schon der Geruch ist komplex und betört mit Noten von Äpfeln, Birnen und Wiesenblumen, aber auch mit einer würzigen, kräuterigen Note, die man dem Sauvignon zuordnen kann.

Am Gaumen offenbart er fruchtige Aromen wie Zitrus, reife Marille und Orangenzeste, mit frischen und mineralischen Noten. Die mineralische Note ist typisch für Trebbiano Giallo. Der volle und weiche Körper (David nennt es eine „creamy Note“, die er wie die Zitrusnote dem Chardonnay zuordnet) sowie der lange Abgang machen ihn zu einem Wein, den man unbedingt probiert haben muss. Er ist als Aperitif sehr zu empfehlen, ist aber auch ein toller Speisebegleiter.

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DER WINZER

1967 wurde das Weingut Casale del Giglio von Dr. Berardino Santarelli gegründet. In der Nähe des Ortes Latina, 50 km von Rom entfernt, ziemlich nah am Meer gelegen.

Es war zu der Zeit keine erschlossene Weinregion, sondern Sumpfgebiet und man wusste nicht, welche Rebsorten hier auf diesen Böden und mit dem vorherrschenden Klima gedeihen können.

Deshalb entschied sich Dr. Santarelli zusammen mit seinem Sohn Antonio und dem Önologen Paolo Tiefenthaler (der auch heute noch im Betrieb ist) im Jahr 1985, 57 Reihen mit 57 Rebsorten anzulegen, wie z.B. Chardonnay, Sauvignon Blanc, Syrah, Petit Verdot, Tempranillo um zu sehen, welche sich am besten entwickeln. Ein Team aus verschiedenen Wissenschaftlern sollte herausfinden, wie das volle Potenzial aus den natürlichen Gegebenheiten herauszuholen sei.

Anders als viele ihrer Winzer-Kollegen wollten die Santarellis nicht nur an den traditionellen Rebsorten festhalten, sondern waren getrieben von der Idee, die tatsächlich beste Rebsorte für dieses Fleckchen Erde zu finden. So stehen heute auf 180 Hektar Rebfläche „moderne“ Varietäten wie Chardonnay, Sauvignon Blanc, Viognier oder Petit Verdot. Aber auch einheimische Rebsorten wie Bellone und Cesanese.

Bei einem Besuch der schönen Stadt Rom, lohnt sich ein Ausflug nach Latina zum Weingut Casale del Giglio. 

Zum Weingut

 

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DAS REZEPT

Gianluca ist selbst leidenschaftlicher Koch. Für euch kocht er vor jeder Folge mit den besten Chefköchen Münchens deren Lieblingsgerichte. In jedem Blogartikel findet ihr das Rezept dazu, passend zum jeweiligen Wein aus der Folge.

Diesmal hat Gianluca mit Deepak vom Pastalozzi in München nicht wirklich gekocht, sondern das Geheimrezept für die Pinsa Romana bekommen.

Pinsa Romana

Grundrezept

Zutaten

800 g Weizen Mehl, 200 g Reismehl, 60 g Sojamehl, 14 g Salz, 600 ml Wasser, 100 ml Olivenöl, 8 g Hefe 

Zubereitung

Mehle in einer Schüssel vermischen. Hefe dazu geben (am besten reinbröckeln), Wasser dazu und den Teig gut durchkneten. Dann Olivenöl und Salz dazu und weiter kneten.

Gut abdecken, dann 1 Stunde bei Raumtemperatur gehen lassen, danach 72 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Nach der Gehzeit aus dem Kühlschrank nehmen, auf einer bemehlten Fläche ablegen, in vier Teile schneiden und aus den einzelnen Teilen Kugeln formen. Den Backofen auf 230 Grad vorheizen. In der Zwischenzeit die Kugeln nochmal circa 20 Minuten ruhen lassen. Dann den Teig wieder auf einer bemehlten Fläche ausrollen und nach Wunsch belegen. Zum Satrico passt z.B. Gorgonzola und Spinat. Dann kann man statt der Tomatensauce auch einfach nur Olivenöl als "Unterlage" nehmen oder eine dünne Schicht geriebener Mozzarella. Quasi als Pinsa Bianca. Frischen Blattspinat und Gorgonzola drüber bröseln. Wer mag auch noch Walnuss-Stückchen. Nun ab in den Ofen und circa 15 Minuten backen.

BUON APPETITO.

 

Kochwissen:

Das Wort Pinsa kommt aus dem Lateinischen „pinsere“, was zerdrücken bedeutet und ist im Grunde eine Mischung aus Pizza und Focaccia. Ob die Pinsa Romana nun nach einem Rezept aus dem Antiken Rom wieder zum Leben erweckt wurde, oder eine moderne Erfindung ist: sie ist durch ihre besondere Mehl-Zusammensetzung und die 72 Stunden Gärzeit eine krosse, köstliche und gut verdauliche Alternative zur Pizza.

Download Rezept

 

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DER WINE HACK/ WEINWISSEN

Was bedeutet in der Weinsprache: „Alte Welt“ und „Neue Welt“

Die Grundbedeutung ist letztlich einfach: die Alte Welt bezieht sich auf Europa, die Neue Welt bezieht sich auf Weinregionen außerhalb Europas, auch Übersee, sprich USA, Chile, Südafrika, Australien usw. 

In der Weinwelt bezieht es sich aber auch auf Stilistiken, sprich auch ein Wein, der faktisch in der Alten Welt produziert wurde, kann die Charakteristik eines Neue Welt Weines haben. Oder umgekehrt.

Oft werden z.B. auch in der Neuen Welt Weine im Burgunder Stil gekeltert.

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