In unserem Podcast „Wein mit Freunden“ präsentieren euch Antonia und Gianluca alle zwei Wochen einen Wein aus unserem Sortiment, außerdem erzählt Weinprofi Antonia (WSET 3 Certified) euch Interessantes und Wissenswertes aus der Weinwelt und gibt euch Wine Hacks an die Hand, mit denen ihr bei der nächsten Weinverkostung glänzen könnt.
In Folge #26 geht es um es einen Lagrein aus der Region Südtirol.
Klaus Lentsch Amberg Lagrein Riserva DOC 2019
REBSORTE:
Lagrein ist eine autochthone Rebsorte aus Südtirol (italienisch Alto Adige) und ist ursprünglich eine Kreuzung aus Vernatsch und Teroldego. Autochthon heißt übrigens: heimisch bzw. alteingesessen und bedeutet, dass die Rebsorte aus dieser Region kommt und dort angebaut wird, weil die Rahmenbedingungen (Klima, Terroir) in dieser Region am besten für die jeweilige Rebsorte sind.
Aus Lagrein werden Rot- und Roséweine gekeltert. Die Reben befinden sich hauptsächlich um Bozen herum. Die Rebsorte hat es gern warm und die Kies- und Schotterböden in dieser Region speichern ausreichend Wärme, so dass es die Rebstöcke auch nachts „gemütlich warm“ haben und die Trauben schön ausreifen können. Außerdem herrscht hier ein mediterranes Klima, das von den warmen Luftmassen herrührt, die aus dem Süden kommen.
Lagrein ergibt durch diese gute Ausreifung immer intensive und dunkle Weine, die mit würzigen und erdigen Noten begeistern, aber auch mit guter Säure und Eleganz bestechen.
DER WEIN:
Der Amperg Lagrein Riserva vom Weingut von Klaus Lentsch schimmert in einem intensiven Rubinrot mit violetten Reflexen (oder wie Gianluca sagt: schokobraunrot oder brombeerrot).
Er hat ein komplexes Bukett von dunklen Früchten wie Pflaumen und Schattenmorellen mit Noten von Leder, Kakao, Rauch und Blumendüften (Veilchen). Am Gaumen hat er eine kräftige Struktur, eine gute Säure und einen langen Abgang. Gerade seine gute Säure macht ihn zu einem tollen Speisebegleiter. Weiter unten findet ihr auch den passenden Rezepttipp von Gianluca, der perfekt zu diesem Lagrein passt.
DER WINZER:
Das Weingut von Klaus Lentsch liegt imitten der Weingärten von St. Pauls/ Eppan. Klaus Lentsch selbst stammt aus einer alteingesessenen Südtiroler Winzerfamilie und hat schon mit 14 Jahren mit der Weinherstellung begonnen. 2008 hat er sich dann entschieden, seinen eigenen Weg zu gehen und produziert seitdem für die Region typische Weine. Er gehört mittlerweile zu den Spitzenweingütern entlang der Südtiroler Weinstraße. In seinen modernen Apartments kann man übernachten und die Weine aus seiner Produktion genießen, ohne noch ins Auto steigen zu müssen.
DAS REZEPT:
In jedem Blogartikel findet ihr Gianlucas Rezept Tipp, passend zum jeweiligen Wein aus der Folge.
In diesem Fall Rindergulasch (italienisch: spezzatino di manzo).
Zutaten für 4 Personen:
800 g Rindfleisch (Schulter, Wadschinken), 2 große Zwiebeln, 4 EL Öl zum Anbraten, 2 EL Tomatenmark, Rotwein, 1 TL Weißweinessig, 2 L Fleischbrühe, 1/2 EL Paprika – edelsüß, Pfeffer aus der Mühle, Salz, 1 Lorbeerblatt, 1 TL Kümmel, Knoblauch, Majoran
Zubereitung:
Die Zwiebeln in Streifen und das Rindfleisch in etwa 40 g große Würfel schneiden. Die Zwiebeln in heißem Öl goldbraun anbraten. Dann das Fleisch und das Tomatenmark dazu geben und kurz mitbraten. Das Paprikapulver darüber streuen und anschließend mit Rotwein und Weißweinessig ablöschen, einkochen lassen und mit Salz und Pfeffer würzen.
Mit der Fleischbrühe aufgießen und bei niedriger Temperatur weiterköcheln lassen. Wenn die Sauce zu dick wird, nochmals Brühe nachgießen.
Nun die Gewürze dazugeben (den Knoblauch klein hacken, die Lorbeerbläter ganz lassen - die entnimmt man dann am Schluss wieder). Garzeit: etwa 2 Stunden. Dazu kann man Spätzle oder Semmelknödel servieren - oder die italienische Variante: Polenta.
DER WINE HACK:
Warum schwenken wir das Glas bei der Weinverkostung?
Damit sich die Aromen zur Nase „öffnen“. Man sollte zuerst allerdings ohne Schwenken am Wein riechen, da man so nochmal andere Aromen wahrnehmen kann, als nach dem Schwenken. Dann das Glas schwenken und Aromen wahrnehmen. Zum Schluss auch am leeren Glas riechen: hier liegen nochmal andere Aromen „verborgen“.
Ebenso hilft das Schnüffeln (wie ein Hund). Das bringt die Aromen noch stärker auf die Riechschleimhaut, auf der rund 30 Millionen Riechzellen sitzen.