WEIN MIT FREUNDEN #30 MEGONIO UND DER MENGONI

In unserem Podcast „Wein mit Freunden“ präsentieren euch Antonia und Gianluca alle zwei Wochen einen Wein aus unserem Sortiment, außerdem erzählt Weinprofi Antonia (WSET 3 Certified) euch Interessantes und Wissenswertes aus der Weinwelt und gibt euch Winehacks an die Hand, mit denen ihr bei der nächsten Weinverkostung glänzen könnt.

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In Folge #30 geht es um es einen Wein aus Kalabrien.

Librandi Megonio IGT 2020


REBSORTE:

Magliocco Dolce ist eine autochtone Rebsorte aus Kalabrien. Kalabrien ist eine der ältesten Weinregionen Italiens. Zwischenzeitlich durch den Erfolg anderer Regionen ein wenig in Vergessenheit geraten, nimmt sie nun wieder Fahrt auf. Und das dank heimischer Rebsorten wie Magliocco, Gaglioppo und Greco Nero, um hier mal nur die Vertreter der Rotweinsorten zu nennen.

Magliocco Dolce ist eine spät reifende Rebsorte, was in der Region Kalabrien aufgrund der langen, heißen Sommer kein Problem darstellt. Sie hat eine dicke und farbtiefe Schale, was Weine mit einem hohen Tanningehalt und einer dunklen Farbe hervorbingt.

Früher war sie eine der am häufigsten angebauten Sorten in Kalabrien, mittlerweile haben andere Rebsorten wie Gaglioppo, mit der sie manchmal auch verschnitten wird, überholt. Man darf sie allerdings auch nicht verwechseln mit Magliocco Canino. Diese Rebsorte wird eher in den Provinzen Catanzaro und Cosenza in recht überschaubaren Mengen angebaut. Magliocco Dolce hingegen findet man hauptsächlich im Cirò-Gebiet, ein italienisches DOC Gebiet.

 

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DER WEIN

Der Magno Megonio wird zu 100% aus der Rebsorte Magliocco Dolce gekeltert, die auf den Hügeln der Tenuta Rosaneti vom Weingut Librandi angebaut wird. Der Weinberg innerhalb der Tenuta ist auch auf dem eleganten Etikett in Form eines goldenen Punktes abgebildet.

Der Name Megonio soll an den gleichnamigen römischen Zenturio Magno Megonio erinnern, der im zweiten Jahrhundert nach Christus hier lebte und als erster schriftliche Hinweise darauf hinterlassen hat, dass er zu dieser Zeit hier schon Weinbau betrieben hat.

Der Wein hat eine tiefe, rote Farbe mit purpurnen Reflexen. In der Nase überrascht er einen sofort mit einem vielschichtigen Bouquet von dunklen Beeren, besonders Brombeeren und Pflaume, Vanille und Gewürzen aber auch rauchige Noten sowie Tabak und Holz. Es erinnert einen fast schon an eine duftende leere Zigarrenschachtel. Am Gaumen wiederholen sich die dunklen Früchte mit einer ausgewogenen Balance zwischen einer fruchtigen Süße und einer angenehmen Bittere. Der Wein hat zwar ein präsentes Tannin, das aber durch die Samtigkeit abgemildert wird.

Nach der Lese im Oktober geht es für die Trauben in die Kellerei zur Gärung in Stahltanks mit 15-tägiger Mazeration (Mazeration = die Schalen verbleiben während der Gärung, manchmal auch danach, in der Maische, um Farbe und Gerbstoffe aus den Schalen zu lösen). Zur Reifung geht es dann für 12 Monate in Allier-Barriques (Allier ist ein sogenanntes Department in Zentralfrankreich, aus dessen Wäldern das Eichenholz für die besten Holzfässer zum Weinausbau kommt). Nach der Abfüllung darf der Wein dann noch weitere 6 Monate in der Flasche „ruhen“, bevor es in den Handel geht.

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DER WINZER:

Inmitten der ursprünglichen Natur Kalabriens am Rande von Cirò Marina, einem sonnigen Städtchen an der kalabrischen Küste, hat das Familienweingut Librandi seinen Sitz. Die Erfolgsgeschichte „Made in Calabria“, die nun schon vier Generationen andauert, begann seinerzeit mit dem Gründervater Antonio Librandi. Die Rebflächen, insgesamt 230 Hektar, profitieren von der hohen Zahl an Sonnenstunden sowie von den hohen Schwankungen zwischen Tages- und Nachttemperaturen und der Nähe zum Meer. Hier ein einzigartiges Mikroklima, in dem sich sowohl einheimische Sorten wie Gaglioppo, Magliocco oder Greco Bianco als auch internationale Sorten wie Chardonnay oder Sauvignon Blanc wohl. Das Weingut hat viele tolle Winetastings und Touren im Angebot und ist absolut einen Besuch wert. Und da das Meer nicht weit weg ist, kann man einen Besuch bei Librandi auch super mit einem Badeurlaub verbinden.

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DAS REZEPT:

In jedem Blogartikel findet ihr Gianlucas Rezept Tipp, passend zum jeweiligen Wein aus der Folge.

In diesem Fall Safranrisotto mit Lammkoteletts (italienisch: Risotto alla Milanese con costolette di agnello)

Zutaten für 2 Personen

Für das Risotto:

350 g Risottoreis (Arborio oder Carnaroli), 1 Zwiebel, 40 g Butter, 120 ml Weißwein, 750 ml Hühner- oder Gemüsebrühe, 100 g geriebener Parmesankäse, 1 TL Safran, Salz, Pfeffer, Parmesansplitter zum Servieren

Für die Lammkoteletts:

400 g Lammkoteletts (ca. 8 Stück), 4 EL Bratöl, 2 Knoblauchzehen, Rosmarinzweige, Salz, grob gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitung

Risotto:  

Ein paar Safranfäden (man braucht sehr wenig) in einem EL Gemüsebrühe einweichen lassen. Zwiebel fein würfeln. 30 g Butter in einem Topf schmelzen lassen, Zwiebeln darin glasig dünsten. Risottoreis dazugeben und kurz anbraten. Mit Weißwein ablöschen. Dann Kelle für Kelle von der Brühe dazugeben und immer pro Kelle warten, bis der Reis die Flüssigkeit aufgenommen hat.  Man muss viel rühren und Geduld haben, bis die Reiskörner gar sind (aber noch mit Biss) und das Risotto schön cremig. Die richtige Konsistenz erkennt ihr, wenn ihr beim Rühren eine „Spur“ im Risotto zieht, die sich wie eine Welle zurückzieht. In Italien sagt man dazu „all‘ onda“ (onda heißt nämlich Welle). Am Ende nochmal einen EL Butter und den geriebenen Parmesan mit unterheben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Lammkoteletts:

Öl in einer Pfanne erhitzen. Die Lammkoteletts von beiden Seiten etwa zwei Minuten scharf anbraten. Dann erst den Knoblauch und den Rosmarin dazugeben und mitbraten. Dann die Herdplatte ausschalten und das Fleisch ein wenig ruhen lassen.

Eine Kelle Risotto auf dem Teller anrichten, die Lammkoteletts darauf oder daneben legen, das Fleisch mit Salz und Pfeffer würzen und als Deko einige Parmesansplitter darüber geben.

BUON APPETITO!

Kochhack: Fleisch immer mindestens 1 Stunde (je nach Dicke) vor dem Braten aus dem Kühlschrank nehmen, bis es Zimmertemperatur hat. Wenn es kalt ist und in die heiße Pfanne kommt, ist der Temperaturunterschied zu hoch und das Fleisch bekommt eine Art „Schock“ und wird zäh. Hat es hingegen schon Zimmertemperatur, wird es schön zart.

Download Rezept

 

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DER WINE HACK/ WEINWISSEN:

Für den Megonio wird für die Reberziehung die sogenannte Alberello Methode angewandt. Man nennt sie auch Gobelet oder Buscherziehung und es bedeutet eigentlich nichts anderes, als dass der Rebstock recht kurz gehalten wird und keine Unterstützung wie Drähte oder Rahmen bekommt. Es kann maximal vorkommen, dass der Rebstock an einen einzel stehenden Holzpfahl befestigt wird. So enstehen meist recht niedrige, buschige Rebstöcke, die ihre Trauben durch das dicke Blattwerk gut vor der Sonne schützen können. Diese Erziehungsform eignet sich nicht für den Massenanbau, sondern wird für qualitativ hochwertige Weine eingesetzt. Meist findet sie Anwendung in Gebieten mit wenig Niederschlag oder für schwach wachsende Rebsorten.

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